Mittwoch, 19. September 2012

Zigarrenverkostung: El Credito Torpedo Nr. 2

Auf cigarworld.de bin ich auf folgende Informationen gestoßen:
Die Einlage dieses Longfillers besteht aus Tabaken aus der Dominikanischen Republik und Nicaragua. Ebenfalls aus Nicaragua kommt das Umblatt. Das Deckblatt schließlich stammt aus Ecuador, gezogen aus Sumatra Saatgut. Wir haben es also mit einem wahren Cosmopoliten zu tun.
Wie so oft geht die "El Credito" auf einen Exilkubaner zurück: Ernesto Perez-Carrillo. Er brachte diese Zigarre 1968 in den USA auf den Markt, ursprünglich unter dem Namen "La Gloria Cubana". In Europa gab es Probleme mit dem Markenrecht (Kubafreunde wissen, dass es die "La Gloria Cubana" auch heute noch gibt, allerdings als 100%ige Kubazigarre). Aus diesem Grund heißen diese Zigarren in Europa "El Credito".

Das Deckblatt der "El Credito" ist eigentlich ganz hübsch. Zweifellos gibt es Deckblätter, die einen wesentlich wertigeren Eindruck machen, aber die "El Credito" ist natürlich weit davon entfernt wie ein billiger Stumpen auszusehen. Die Verarbeitung meines Exemplares war auf den ersten Blick tadellos, der Zug war überraschend leicht. Leider neigte die Zigarre in der ersten Hälfte öfters dazu auszugehen, auch ein leichter Schiefbrand machte sich bemerkbar. Ab der zweiten Hälfte brannte sie aber tadellos.

Nun zum Geschmack: Da neben dominikanischen Tabaken auch welche aus Nicaragua verwendet wurden, erwartete ich mir einen etwas kräftigeren Geschmack, als bei der "typischen" dominikanischen Zigarre. Zwar war der Grundcharakter durchaus erdig, aber längst nicht so stark, wie ich es erwartet hatte. In jedem Drittel war sie auffallend weich.

1. Drittel: sehr süß, frisch, süffig, irgendwas getreideartiges; ganz am Anfang exotische Gewürze
2. Drittel: hier kam ein bisschen Pfeffer dazu
3. Drittel: jetzt wurde sie ein bisschen flach, genauso wie manche Pfeifentabake am Schluss etwas flach werden

Rauchdauer: 75 Minuten

Insgesamt weicht meine Bewertung von jener der Profis auf cigarworld etwas ab. Übermäßig kräftig finde ich sie nicht. Ich würde die "El Credito" mit einem guten, ehrlichen Landwein vergleichen. Wenn ich sie mir nochmal hole, dann in einem kleineren Format. Vielleicht ein ganz guter Tipp für Zigarrenfreunde, die sich noch nicht an die ganz kräftigen Stücke aus Kuba oder Nicaragua wagen.



Donnerstag, 13. September 2012

Zum Nachdenken...

"Wir trachten nach anderen Lebensformen, weil wir die unsere nicht zu nutzen verstehen. Wir wollen über uns hinaus, weil wir nicht erkennen, was in uns ist. Doch wir mögen auf noch so hohe Stelzen steigen - auch auf ihnen müssen wir mit unseren Beinen gehen. Und auf dem höchsten Thron der Welt sitzen wir nur auf unserem Arsch."

 Michel de Montaigne, französischer Politiker, Philosoph und Essayist