Samstag, 9. Februar 2013

Samuel Gawith Firedance Flake



Etwa seit Frühling vorigen Jahres versuche ich mich gelegentlich an aromatisierten Flakes. Bis dahin hatten mich lediglich Vorurteile, und nicht etwa Erfahrung, von dieser Art Flakes abgehalten. Ein Flake muss schließlich naturbelassen und rustikal sein! "Echter Tabak" eben, und nichts für Süßpanscher!

Doch das war natürlich eine dumme Einstellung. Gut aufeinander abgestimmt, ist die Kombination von typischem Flakecharakter plus Aromatisierung eine echte Bereicherung für den Pfeifenraucher.

Allerdings gilt auch hier, dass der eigene Geschmack gewisse Grenzen setzt: (für meinen Geschmack) zu stark aromatisierte Flakes haben mich in keinem Fall überzeugen können. Dazu zähle ich z.B. Falkums "Anniversary Tobacco" (für Aromatenfanatiker aber sich ein Tipp), Samuel Gawith "Kendal Cream Flake" (eine Spur zu wenig Tabakgeschmack), aber auch den recht beliebten Germains "Medium Flake" (ich sag nur: Multivitaminsaft).

Sehr überzeugt hat mich aber unter anderem der Samuel Gawith "Firedance Flake". Dieser wird auf Basis des "Best Brown Flake" hergestellt. Und tatsächlich, ich meine schon, den typischen "Best Brown" Geschmack zu erahnen. Natürlich hält sich das süffig, ledrige Aroma in Grenzen - andernfalls würde die Aromatisierung nicht durchkommen - aber der "Best Brown" und der "Firedance Flake" sind eindeutig verwandt!

Als Aromatisierung werden Brombeere, Brandy und Vanille angegeben. Die Brombeeren schmecken für mich eher nach Himbeeren, etwa so wie beim "University Flake", aber irgendwie feiner. Die Vanille ist ganz leicht im Hintergrund vorhanden. Ob das Brandyaroma wirklich da ist, bin ich mir nicht so sicher. Ist der Tabak mal eine Zeit lang offen, glaube ich schon, hier und da was leicht alkoholisches zu schmecken. Aber beschwören könnte ich es nicht.

Egal, jedenfalls ist der "Firedance Flake" wirklich ein netter Tabak, der aufgrund seiner Stärke (nicht zu leicht, aber nicht zu schwer) zu jeder Tageszeit ein fruchtiges aber dennoch tabakechtes Rauchvergnügen garantiert.


Dienstag, 5. Februar 2013

Was ist Wissen? Teil 4: Zuverlässigkeit

Die aktuellste Definition von Wissen liefert der Reliabilismus in der Variante von Robert Nozick, einem amerikanischen Philosophen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass dieses Modell keineswegs der Weisheit letzter Schluss ist, sondern durchaus umstritten ist. Aber die meisten Probleme lassen sich damit lösen.

Die Reliabilisten betonen, dass das Subjekt im Gettierfall nur zufälligerweise Recht hat. Daher fordern sie, dass der Prozess der Meinungsbildung zuverlässig sein muss. Das bedeutet, dass das Subjekt auch in einer benachbarten möglichen Welt zu der Überzeugung kommen muss (z.B. "jemand im Golfclub besitzt eine Rolex"), zu der es in der echten Welt kommt.

Der Reliabilismus ist daher ein kovariantistischer Versuch, das Gettierproblem zu lösen.
Die große Frage ist: Was ist eine benachbarte mögliche Welt? Jedenfalls nicht jede grundsätzlich denkbare Welt, sondern nur eine solche, die der echten Welt möglichst ähnlich ist.

Das führt natürlich zu schwierigen Abgrenzungsproblemen. Wann ist eine Welt noch benachbart, und wann ist sie es nicht mehr? 
Jedenfalls scheinen zwei Kriterien erforderlich zu sein:

1) Eine benachbarte mögliche Welt ist nur so eine solche, in der das Subjekt sich desselben Meinungsbildungsprozesses bedient, wie in der echten.
Der Meinungsbildungsprozess in unserem Golfclubbeispiel wäre: "am Handgelenk des Georg Geizig eine "Rolex" sehen".

2) Eine benachbarte mögliche Welt ist so eine, in der die Zuverlässigkeitsbedingung durch S erfüllt wird.


Die Zuverlässigkeitsbedingung

Es gibt mehrere Arten, wie man diese Zuverlässigkeitsbedingung formulieren kann:

a) als Sensitivitätsbedingung: wäre p in der benachbarten möglich Welt falsch, würde S dort auch nicht glauben, dass p.

b) als Stabilitätsbedingung: wäre p in der benachbarten möglichen Welt wahr, würde S dort auch glauben, dass p.

Lösen wir das Gettierproblem mit der Sensitivitätsbedingung:

Hätte niemand im Golfclub eine Rolex (=wäre P in der benachbarten möglich Welt falsch), würde Norbert Neidig NICHT glauben, dass jemand im Golfclub eine Rolex besitzt?
Nein! Er würde es dennoch glauben. Daher erfüllt Norbert Neidig nicht die Stabilitätsbedingung, und weiß nicht, dass jemand im Golfclub eine Rolex besitzt.

Auch das Beispiel mit den Häuseratrappen lässt sich mit der Sensitivitätsbedingung lösen:

Hätte Hans kein Haus gesehen (sondern nur eine Atrappe = wäre p in der benachbarten möglich Welt falsch), würde Hans NICHT glauben, dass er ein Haus gesehen hat?
Nein! Er würde es trotzdem glauben.


Zum Abschluss noch einmal die traditionelle Wissendefinition:

S weiß, dass p, wenn
1) p wahr ist (Wahrheitsbedingung)
2) S glaubt, dass p (Glaubensbedingung)
3) S rechtfertigende Gründe hat p zu glauben (Rechtfertigungsbedingung)

Und hier die weiterentwickelte Wissensdefinition des Reliabilismus:

S weiß dass p, wenn
1) p wahr ist (Wahrheitsbedingung)
2) S über den Meinungsbildungsprozess M glaubt, dass p
3) Wäre p nicht der Fall, würde S via M nicht glauben, dass p (Sensitivitätsbedingung)
4) Wäre P der Fall, würde S via M glauben, dass p (Stabilitätsbedingung)
5) S glaubt nicht, dass 3) und 4) nicht erfüllt sind (damit haben wir uns hier nicht beschäftigt)

Dem aufmerksamen Leser wird vielleicht aufgefallen sein, dass in dieser Definition die Sensitivitäts UND die Stabilitätsbedingung erfüllt sein müssen. Es handelt sich nicht um alternative Formulierungen ein und derselben Voraussetzung. Warum das so ist, kann man anhand des "Gehirn im Reagenzglas" Gedankenexperimentes erklären. Das mache ich vielleicht mal.

Vielleicht wird dem einen oder anderen auch aufgefallen sein, dass die Wahrheitsbedingung unerlässlich ist. Das Konzept "Wissen" macht nur Sinn, wenn es sich auf die Wahrheit bezieht. Allerdings, wie kann man die Wahrheitsbedingung überprüfen? Wie kann man wissen, dass etwas die Wahrheit ist? Garnicht.
Das Resultat dieser Reihe über das Wissen ist: Wir wissen theoretisch, was alles erfüllt sein muss, damit man sagen kann: "Ich weiß, dass....".

Aber wir wissen niemals, ob wir wissen - denn wir können bei allen Bedingungen überprüfen, ob sie erfüllt sind. Nur bei der Wahrheitsbedingung geht das nicht.

Montag, 4. Februar 2013

Magne Falkum Prime Selection 410

Die "Prime Selection 410" wird für das Tabakhaus Falkum von DTM hergestellt.
Auf eine teure Dose wird hier verzichtet, stattdessen kommt der Tabak in einem Plastikbeutel daher. Dieser ist nicht nur für die Frischhaltung des Tabaks ausreichend, sondern hält auch den Preis niedrig. 100 Gramm dieses Spitzentabaks kosten 12,90 Euro!

Das Tabakbild der "Prime Selection 410" ist eine harmonische Mischung aus hellen und dunklen Anteilen (Ready Rubbed Virginia und Black Cavendish). Der Tabak ist recht kurz geschnitten, hier und da trifft man auf etwas dickere Stückchen. Daher sollte man ihn auch etwas lockerer stopfen, und eine etwas größere Pfeife wählen. In dieser brennt er dann vergleichsweise langsam ab. Bis zum Schluss schmeckt man ein wunderbares Pfirsicharoma, das mit Toffee (ein bisschen karamellig) unterstrichen wird. Das Aroma ist schon ziemlich intensiv. Vielleicht für den einen oder anderen dann doch zu präsent. Zugegeben: Ich muss an die Haribo Pfirsiche denken. Aber das Aroma ist unglaublich gut getroffen, und wird meiner Meinung nach bei weitem nicht so aufdringlich wie jenes der Haribo Pfirsiche. Für Puritaner könnte es aber zu viel des Guten sein.
Allerdings hat man hier einen Aromaten, der wirklich nach dem schmeckt, was der Hersteller anpreist.

Fazit: Ein 1A Hocharomat, wenn es nach mir ginge, könnte sich Kohlhaase und Kopp auf die naturnahen Mischungen beschränken (da leisten sie Großartiges). Den Aromatensektor könnten sie gerne DTM überlassen.